Gefördert aus Mitteln des Landes Hessen
im Rahmen des Weiterbildungspakts.
Gleich zu Beginn des Kurses gab das Aktive Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte Einblick über die Arbeit zu den Stolpersteinen. In Wiesbaden organisiert der Verein in Zusammenarbeit mit dem Initiator Gunter Demnig die Verlegung der Gedenksteine. Das Aktive Museum Spiegelgasse arbeitet außerdem daran, möglichst viele Details zu den Biographien zusammenzutragen und veröffentlicht die Funde in Form von Gedenkblättern im öffentlichen Raum und gebündelt in Büchern. Das engagierte, ehrenamtliche Recherche-Team gab den Teilnehmenden im Kurs Einblick darüber, wie sie in mühevoller Kleinarbeit ein Bild der verfolgten Wiesbadenerinnen und Wiesbadener zusammenpuzzeln.
Die Mitarbeiterinnen des Aktiven Museums Spiegelgasse skizzieren für den Kurs einige Biographien. Aus diesen Biografien wählen die Teilnehmer/innen eine Biographie, die sie mit den Methoden des Digital Storytelling in einem Audiobeitrag erzählen werden. Selbst in der kurzen Schilderung der Schicksale hören die Kursteilnehmenden erschütternde Geschichten, die niemanden im Raum in der Volkshochschule kalt lassen. Dass der heutige Tag vor genau 80 Jahren, der 9. November 1938, für die meisten der Verfolgten auch in Wiesbaden einen besonders tiefen Einschnitt in ihr Leben bedeutete, lässt diesen Schicksalstag umso bedeutsamer und auf eine Art greifbarer erscheinen.
Die Methode, mit denen sich die Kursteilnehmenden den Biographien nähern nennt sich "Digital Storytelling". Die Kursleiterin Anne Juliane Appel führt in verschiedene Formen des Digital Storytellings ein und zeigt Beispiele von Audiobeiträgen und animierten Videos, die auf packende, lustige und emotionale Weise Geschichten vermitteln. Weiter geht es mit theoretischem Input darüber, wie man – im Gegensatz zu Texten, die man später liest – Geschichten gestaltet, die beim Zuhören gut 'funktionieren' und spannend bleiben. Welche radiojournalistischen Formen gibt es überhaupt, und wie sind sie aufgebaut?
Der zweite Tag des ersten Wissensrouten-Wochenendes in Wiesbaden stand vor allem im Zeichen des eigenen Ausprobierens. Die digitalen Audiorekorder werden ausprobiert, die Teilnehmenden machen sich schrittweise mit der neuen Technik vertraut und machen erste eigene Aufnahmen. Mit Geräuschen oder gesprochenen Kurzbeiträgen wird das Erzählen von Geschichten geübt.
Zum Abschluss der ersten arbeitsreichen Wochenend-Einheit widmen sich die Teilnehmenden wieder den Stolperstein-Biographien. Anhand der Gedenkbücher und den Gedenkseiten im Internet entscheiden sich die Teilnehmenden, welchen Biographie sie sich widmen möchten. Bis zum nächsten Treffen erhalten die Teilnehmenden vom Aktiven Museum Spiegelgasse zusätzliche Materialien und machen sich Gedanken über die Ausgestaltung ihrer Beiträge.
Weitere Informationen
zum Aktiven Museum Spiegelgasse: http://www.am-spiegelgasse.de/
zum Kunstprojekt Stolpersteine: http://www.stolpersteine.eu/
Gefördert aus Mitteln des Landes Hessen
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