Besuch der Gedenkstätte Point Alpha erzeugt innere Bilder

Ulrike Keß • 23. Oktober 2019

Wissensrouten-Kurs auf Burg Fürsteneck startet mit Exkursion zu Point Alpha

Am dritten Septemberwochenende startete der zweite Wissensrouten-Kurs auf Burg Fürsteneck. Und somit nur wenige Tage bevor die Bundesrepublik zum 30. Mal den Tag der Deutschen Einheit begehen sollte. Dreißig Jahre sind eine lange Zeit. Nicht alle Kursteilnehmer*innen hatten mit der damaligen DDR oder mit den dort lebenden Menschen eine Verbindung. Nicht alle von ihnen erinnern sich noch aus eigener Anschauung an die damaligen Grenzanlagen, an die Situation wie sie an der deutsch-deutschen Grenze gegeben war.




Eine Exkursion zur Gedenkstätte Point Alpha zu Beginn des Wissensrouten-Kurses bot Gelegenheit, sich über die dortige Ausstellung sowie das Gespräch mit einem Zeitzeugen dem Thema anzunähern.


Die Kursteilnehmer*innen Klaus Giek und Anka Christen haben ihre Gedanken, ihre ganz persönlichen Eindrücke, hierzu niedergeschrieben und möchten sie über diesen Blogbeitrag mit Ihnen teilen. Ihre Worte zeigen, wie sehr uns auch heute noch – dreißig Jahre nach dem Abbrechen der Grenzanlagen – dieser Teil der deutsch-deutschen Geschichte innerlich berührt.

Persönliche Notizen von Klaus Giek zum Besuch von Point Alpha

„Ich war schon öfter hier und heute schleiche ich mich an die Menschen ran und höre, was die untereinander erzählen. Das ist total interessant, wenn zum Beispiel der Vater seinem Kind erklärt, wie es mit der Grenze war.

Oder wenn dort zwei Besucher stehen und eine sagt: ‚Ich habe das gesehen, denn ich habe dort drüben gewohnt...‘

Diese Erfahrung der Leute einfach in ganz kurzen Sätzen mithören, das finde ich für mich heute ganz, ganz super.“

Gefühle und Eindrücke von Anka Christen zum Besuch von Point Alpha

„Point Alpha ist für mich ein Zeugnis des absoluten Schreckens. Die Grenze und die Schicksale dahinter auf ostdeutscher Seite waren mir ziemlich unbekannt. Weder kann ich mich an Zeiten in der Schule erinnern, in denen dieses Thema behandelt wurde noch hatten wir familiäre Verbindungen zu Menschen in der DDR. Meine Eltern waren nicht unbedingt Leute, die politisch interessiert oder orientiert waren und so waren solche Themen auch nicht präsent für mich.

Klar wurden wir bei Grenzöffnung überschüttet mit Informationen, aber den wirklichen Schrecken der ganzen Situation habe ich tatsächlich erst hier auf Burg Fürsteneck im Gespräch mit Zeitzeugen und durch die informativen Besuche von Point Alpha kennen gelernt. Gerade die Erzählungen in Bezug auf die freigekauften Häftlinge, die Kennzeichenwechslung bei Grenzüberfahrt und die wahnsinnig hohen Geldbeträge, die damals in Richtung DDR geflossen sind.

Schon die Ankunft beim ‚Haus auf der Grenze‘ stimmt mich durch das Lesen der Zitate an der Wand auf das ein, was mich im Inneren erwartet. Wenn ich durch die Ausstellung dort gehe, fallen mir so viele naive Gedanken von früher ein. Warum sind die nicht einfach über den Zaun geklettert? Steht man vor den Überbleibseln der Grenze, kann man sich diese Fragen ganz einfach selbst beantworten. Überall in der Ausstellung scheint man auch diese riesige Angst und Unterwürfigkeit der Leute von damals und die unglaubliche Überwachung der Stasi persönlich zu spüren. Wenn ich die verschiedenen Beschreibungen lese, habe ich selbst heute noch als Nichtbetroffene ein mulmiges Gefühl und bin froh, nicht auf dieser Seite der Grenze gelebt zu haben.

Gleichzeitig wurde mir die völlig konträre Situation von damals bewusst, wenn ich mir dieses kleine, schon fast lächerliche Autochen anschaue, das als Grenzfahrzeug eingesetzt war. Klar, es ist 30 Jahre her und die Technik ist schon etwas veraltet. Trotzdem… ein kleines lächerliches Ding, so mein Gedanke.

Dann der Außenbezirk … man muss sich schon ins Gedächtnis zurück rufen, dass genau hier dieser schreckenerregende riesige Grenzzaun stand. In dem Gedanken natürlich auch … wo kam dieses ganze Metall her und wo ist es jetzt? Ich versuche automatisch, mir das Bild von damals vorzustellen. Sehr schwer für mich, da ich es nie selbst gesehen habe.
Und gleichzeitig der Gedanke, wie schön ist es, dass die Natur sich das alles zurückerobert hat und wie so ein großes Pflaster über die alte Wunde Grenzzaun gelegt wird. Jetzt muss man nur noch aufräumen, Ordnung schaffen und dafür sorgen, dass so eine Situation nie nie wieder eintritt.“


17. September 2025
Im Herbstsemester 2024 wurde der Bildungsurlaub „Nachhaltig handeln in der Region“ an der vhs Kreis Offenbach erneut angeboten – diesmal mit neuen Inhalten und bewährten Elementen. Vom 14. bis 18. Oktober beschäftigten sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Aspekten nachhaltigen Lebens. Neben der Rathausbesichtigung, einer Kräuterwanderung und einem Seminar zu umweltfreundlichen Reinigungsmitteln bereicherten diesmal auch Beiträge von Klimaexperten der Stadt Dietzenbach, Vertreterinnen und Vertreter des NABU sowie ein Vortrag über nachhaltige Heilmethoden das Programm. Begleitend zur Woche entstand ein gemeinsames Video, das die Eindrücke und Inhalte dokumentiert und von den Teilnehmenden selbst gestaltet wurde. Hier geht es zum Eintrag auf der Online-Landkarte . Hier geht’s zur Reportage auf Mediathek-Hessen.de Screenshot: mediathek-hessen.de
20. März 2025
Im November 2024 fand an der vhs Kreis Offenbach der Kurs „ Wissensrouten: Social Media und Umwelt “ statt. Die Teilnehmenden beschäftigten sich intensiv mit der Frage, wie Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen professionell und wirkungsvoll in sozialen Medien kommuniziert werden können. Im Kurs wurden Kompetenzen in digitaler Umweltkommunikation vermittelt – von der Konzeption über Foto und Video bis zur redaktionellen Umsetzung. Jetzt sind zwei Beiträge online, die im Rahmen des Kurses entstanden sind. Ein Jubiläumsbaum für Dietzenbach – zum 125. Jubiläum des NABU: https://mediathek-hessen.de/medienview_36654_von-Anja-Wolff-Abel-Zwingenberg-125-Jahre-NABU--Ei.html | Hier geht es zum Eintrag auf der Online-Landkarte . Neue Bäume auf der Streuobstwiese – eine Reportage über Pflanzung und Pflege alter Obstsorten: https://mediathek-hessen.de/medienview_36742_von-Anja-Wolff-Abel-Zwingenberg-Neue-B%C3%A4ume-auf-de.html | Hier geht es zum Eintrag auf der Online-Landkarte . Beide Beiträge zeigen, wie digitale Medien lokale Umweltprojekte sichtbar machen und zum Mitmachen motivieren können. Screenshot: mediathek-hessen.de
von Johannes Zender 23. Januar 2025
In dem schönen, persönlichen Videobeitrag "der Hewwel" werden Kindheitserinnerungen wieder lebendig. Anzuschauen jetzt auf der Landkarte unter https://wissensrouten-karte.de/beitrag/der_hewwel Der Videobeitrag entstand an der kvhs Groß-Gerau im Rahmen des Wissensrouten-Projekts, weitere Informationen: https://www.kvhsgg.de/projekte/wissensrouten/
von zender 23. Januar 2025
In dem Wissensrouten-Angebot "Klimagärten Groß-Gerau" der Kreisvolkshochschule sind schöne Video-Beiträge entstanden. Teilnehmende lernen und tauschen sich u.a. über Erfahrungen mit naturnahen Gärten und über nachhaltige Begrünung öffentlicher Plätze aus. Die Videobeiträge sind nun online. Hier sind sie zu sehen: Klimagärten Groß-Gerau 1/3 "Biodivers" Klimagärten Groß-Gerau 2/3 "Laß die Natur machen" Klimagärten Groß-Gerau 3/3 "Klimaneutral" Weitere Infos zu den Angeboten in Groß-Gerau: https://www.kvhsgg.de/projekte/wissensrouten/
16. Dezember 2024
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5. Dezember 2024
Zwischen dem 16. und 24. November 2024 fand das Projekt „ Wissensrouten: Lebendige Wälde r“ an der vhs Kreis Offenbach statt. Im Fokus stand die Zukunft unserer Wälder im Klimawandel – verbunden mit einer neuen Kampagne des NABU Kreisverbands Offenbach e. V. Begleitet wurde das Seminar von einer wissenschaftlichen Vortragsreihe, die von den Teilnehmenden dokumentiert wurde. Durch medienpädagogische Schulungen lernte das Projektteam, Veranstaltungen professionell medial zu begleiten. Das entstandene Videomaterial wird in einem späteren Seminar weiterbearbeitet und soll öffentlich zugänglich gemacht werden – als Beitrag zur Umweltbildung und zur Sichtbarmachung ökologischer Herausforderungen.
16. Oktober 2024
Wer sich auf Spurensuche nach Geschichten rund um das Leben begeben möchte, kann dies bei zwei neuen Wissensrouten-Workshops ab 08. November 2024 an der KVHS Groß-Gerau tun. Im historischen Setting, im alten Forsthaus auf dem Gelände von Schloss Dornberg in Groß-Gerau, entwickeln die Teilnehmenden ihre persönliche, digital erlebbare Geschichte. Nach der Methode des "Storytelling" halten sie ihre Geschichte erzählerisch und mit Mikrofon oder Videokamera fest. Die neue Wissensroute bietet viel Raum für eigene Erfahrungen mit Medien - sorgsam begleitet von zwei Mediencoaches, an einem historisch bedeutsamen Ort in Südhessen. Am ersten Tag wird gemeinsam die Story festgelegt, dann geht es ans Experimentieren. Herzlich willkommen, teilzunehmen! Rund ums Schloss - rund ums Leben. Storytelling und filmisches Erzählen und Rund ums Schloss - rund ums Leben. Audio- und Videoschnitt einfach umsetzen Anmeldung unter: Servicebüro der Kreisvolkshochschule Groß-Gerau Tel.: 06152 - 1870-0 Mai: info@kvhsgg.de oder https://www.kvhsgg.de/ (Direktlinks, siehe oben) Bild: kvhs Groß-Gerau 
10. Juni 2024
Bei einem Angebot der VHS Kreis Offenbach ist ein neuer Videobeitrag entstanden, dieser ist auf YouTube anzuschauen. Nachhaltig sind auch Medien! Mittels Medienkompetenz in Kameraübungen, redaktionellen Arbeiten und Post Produktion konnten die Teilnehmer*innen Einblicke in die technisch-organisatorischen Arbeit erhalten. Aber erlebt haben sie noch viel mehr. Gemeinsam konnten Teilnehmer*innen mittels individueller und regionaler Nachhaltigkeitsprojekte einen Bildungsurlaub direkt in der Region erleben. Der Bildungsurlaub ist ein Teil des vom Land Hessen im Rahmen des Weiterbildungspaktes geförderten Projekts "Wissensrouten". Hier gibt es den Beitrag auf der Wissenrouten-Landkarte .
29. Mai 2024
Bei einem Angebot der VHS Kreis Offenbach ist ein neuer Videobeitrag entstanden, dieser ist auf YouTube anzuschauen . Der NABU e.V. und die VHS sind regionale Körperschaften für gemeinsames Lernen und Bilden von Menschen. Dabei legen sie sehr großen Wert auf die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele . Die lokale Umsetzung der Wissensrouten fördert Medienkompetenz und bedient sich dem Teilziel der Gestaltungskompetenz , mit der Aufforderung: "Zukunft zu gestalten!" Hier gibt es den Beitrag auf der Wissensrouten-Landkarte .
12. Februar 2024
Bei einem Angebot der VHS Kreis Offenbach ist ein neuer Videobeitrag entstanden, dieser ist auf YouTube anzuschauen . ADFC Langen/Egelsbach e.V. und VILE engagieren sich in der Region für eine Verkehrswende und die Nutzung des Fahrrads für alle Bevölkerungsgruppen. In den Workshops wurden die Mitglieder geschult, die eigenen Filmprojekte zu planen und filmtechnisch zu realisieren. Hier gibt es den Beitrag auf der Wissensrouten-Landkarte .