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Nachhaltig handeln - und darüber erzählen

Ulrike Keß • März 12, 2019

im Interview mit Edgar Achenbach

Am 23. März startet der Wissensrouten-Kurs der vhs Main-Taunus-Kreis zum Thema "Digitale Wissensrouten für eine nachhaltiges Hofheim". Das Medien- und Umweltprojekt richtet sich an Bürger*innen im gesamten Main-Taunus-Kreisund verspricht spannend zu werden. Gibt es doch zahlreiche Projekte, Initiativen, und damit Menschen, die Nachhaltigkeit leben - und über deren Engagement es zu erzählen gilt. Im Vorfeld führte ich ein Interview mit Edgar Achenbach, einem der beiden Kursreferenten: 

Herr Achenbach, Sie sind von der vhs Main-Taunus-Kreis als Referent für den Wissensrouten-Kurs „Digitale Wissensrouten für ein nachhaltiges Hofheim“ angefragt worden, weil …


Weil ich seit einigen Jahren bei der Kulturgemeinde Kelkheim und der vhs Main-Taunus-Kreis Kreatives Schreiben unterrichte und in meinen Kursen sehr intensiv mit Medieneinsatz arbeite, um genreübergreifend Wissen zu vermitteln. Das kommt bei Teilnehmern aller Altersgruppen (14 bis 70+) immer sehr gut an und es ist schön, wenn mir eine 16-jährige stolz erzählt, dass sie jetzt den Romanklassiker Jane Eyre liest, nachdem wir in der vorherigen Stunde über den Kinofilm Twilight gesprochen haben.

Und Sie haben zugesagt. Was reizt Sie persönlich, sich als Referent am Projekt „Wissensrouten“ zu beteiligen?

Es gibt mehrere Gründe. Einmal arbeiten die Teilnehmer noch in dem Kurs auf das Ziel hin, einen Audiobeitrag für die Wissensrouten zu erstellen. Man erlebt als Dozent also live, wie das Wissen, das man gerade vermittelt hat, angewendet wird. Auch arbeite ich nicht alleine. Ich leite die Teilnehmer zwar an, wie sie ihr Wissen in informierende und unterhaltende Geschichten packen können, aber wenn es schließlich darum geht, die Audiopodcasts aufzunehmen und professionell zu schneiden, übergebe ich an meinen Kollegen Alexander Chudzinski. Das ist sein Gebiet und ich gehe davon aus, dass auch ich in diesem Kursabschnitt noch einiges von Alexander lernen werde. Darauf freue ich mich.

Was ist es, dass Sie Ihren Kursteilnehmer*innen vermitteln möchten? Warum sollte man sich anmelden?

Der Kurs ist wirklich eine klassische Win-win-Situation für alle. Mit den Basics des Storytellings lernen die Teilnehmer ein aktuelles Konzept der Rhetorik kennen, das sie später auch in ihrem privaten und beruflichen Umfeld einsetzen können. Es wird ihnen nach dem Kurs leichter fallen, ihr Wissen gut strukturiert zu demonstrieren und andere zu überzeugen. Anschließend (und das macht dann Alexander Chudzinski) erhalten die Teilnehmer eine praxisnahe Einführung in die professionelle Audioproduktion und werden sogar selbst einen Audiopodcast erstellen. Wow! Aber damit nicht genug. Denn mit diesen Audiopodcasts werden die Teilnehmer andere Menschen auf Nachhaltigkeit aufmerksam machen und damit ihren ganz persönlichen Beitrag dazu leisten, dass dieser Planet noch länger bewohnbar bleibt.

Ihr Steckenpferd ist das „Storytelling“. Was ist das eigentlich?

Beim Storytelling werden Sachinformationen, die ja meist ehr kühl und nüchtern präsentiert werden, so in eine spannende und vor allem emotionale Geschichte gepackt, dass es Spaß macht, zuzuhören. Dann kann sich der Zuhörer diese Sachinformationen anschließend viel leichter merken. Das Konzept findet im Moment Anwendung in der Geschäftswelt. Unternehmen setzen bei Werbung verstärkt auf Storytelling. Storytelling kann aber auch prima im privaten, beruflichen oder schulischen Umfeld verwendet werden. Zum Beispiel, wenn man eine Präsentation vor Kollegen halten oder eine mündliche Prüfung in der Schule ablegen muss. Mit Storytelling demonstrieren Sie Ihren Zuhören nämlich anschaulich, dass Sie sich in Ihrem Thema auskennen und voll dahinterstehen. Das freut Prüfer und überzeugt Kollegen.

Wie kommt das „Storytelling“ im Wissensrouten-Kurs zum Einsatz?

Ich zeige den Teilnehmern erst einmal ganz allgemein, wie heute Geschichten erzählt werden. Zum Beispiel mit der Drei-Akt-Struktur, die man auch in Fast and Furious 7 wiederfindet, oder mit der Heldenreise von Joseph Campbell, ohne die es kein Star Wars gegeben hätte. Anschließend kombiniere ich dieses Wissen mit aktuellen Konzepten der Rhetorik. Mit dem Rhetorischen Fünfsatz oder mit der Magie der Drei. Mit diesem Basiswissen werden die Teilnehmer dann ihren Podcast nicht nur informierend, sondern auch wirklich unterhaltend aufbauen können. Andere werden ihnen zuhören.

Der Wissensrouten-Kurs an der vhs-Main-Taunus wird das Thema „Nachhaltigkeit“ näher beleuchten. Wie lässt sich Ihrer Meinung nach im Kurs der Akzent der politischen Bildung setzen?

Es geht darum, das Bewusstsein für die Umwelt zu schärfen – und damit für die Zukunft der jungen Generation. Einer der Schlüssel hierzu ist Nachhaltigkeit. Und da Nachhaltigkeit das Thema der Audiopodcasts ist, werden sich die Teilnehmer des Kurses natürlich auch inhaltlich mit ihr auseinandersetzen. Das ist aber noch nicht alles, denn später wird den Besuchern von www.wissensrouten.de durch die erstellten Audiopodcasts ebenfalls das Konzept der Nachhaltigkeit nahegebracht.Das Wissen wird multipliziert. Es soll im wahrsten Sinne des Wortes anstecken, denn auch das ist ein wichtiges Element von Storytelling...


Edgar Achenbach , Jahrgang 1968, studierte Literaturwissenschaften und Filmgeschichte an der britischen Open University. Er schreibt nebenberuflich Jugend- und Urban-Fantasy-Romane, in denen Cheerleader, Zeitschleifen und Vampire meist eine wichtige Rolle spielen. Parallel hierzu unterrichtet er bei der Kulturgemeinde Kelkheim und der vhs Main-Taunus-Kreis Themen aus dem Bereich des Kreativen Schreibens und des Storytellings. Er ist der festen Überzeugung, dass Schreiben ein Handwerk ist, das man lernen kann, und er baut seine Kurse auf genau dieser Philosophie auf. Zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter lebt Edgar in Kelkheim (Taunus) und arbeitet im Moment an seinem fünften Roman, einer Cheerleaderromanze.

Webseite: www.creative-writer.de


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